Der große Sommerkurs 2019 in Immenstadt

Thaye Dorje, Seine Heiligkeit der 17. Karmapa, Sherab Gyaltsen Rinpoche und Lama Ole Nydahl im Europazentrum

Da ist er wieder, der Duft nach Heublumenwiese, der erste Blick auf die Gipfel der Allgäuer Alpen. Von nun an sind wir eingebettet in die Berge am großen Alpsee bei Immenstadt.

In Zelten 850 Meter über dem Meeresspiegel auf Gut Hochreute, oder am Fuße des Berges in Pensionen und Hotels. Mehrere Tausend Teilnehmer aus über 40 Ländern sind bereits angereist.

Der 11. Internationale Sommerkurs im Allgäu beginnt. Zwei Wochen mit Thaye Dorje, Seiner Heiligkeit, dem 17. Karmapa, Sherab Gyaltsen Rinpoche, Lama Ole Nydahl und buddhistischen Reiselehrern aus aller Welt liegen vor uns. Insgesamt werden, über die zwei Wochen verteilt, mehr als 9000 Menschen dabei sein. Karmapa und die Lamas werden Einweihungen auf verschiedene Buddhaaspekte und buddhistische Belehrungen geben.

Auf eine lang ersehnte Begegnung sind wir alle mehr als gespannt. Zum ersten Mal dürfen wir den einjährigen Sohn des 17. Karmapa in Europa begrüßen! Das Oberhaupt der Karma Kagyü Linie ist mit seiner Frau Sangyumla und seinem Sohn Thugseyla angereist.

Sie wohnen auf Gut Hochreute, viele haben das denkmalgeschützte Hauptgebäude bezogen. Wir sehen Karmapas Helfer in roten Roben über den Platz hin und her eilen bis alles für die Willkommenszeremonie mit Karmapa und seiner Familie im großen Meditationszelt vorbereitet ist.

6000 Schüler warten vor Ort und 50 0000 sind per Videolivestream dabei, als die Familie gemeinsam mit Lama Ole Nydahl auf der Bühne Platz nimmt.

Karmapa ist zum Scherzen aufgelegt. Sein Sohn, gekleidet in traditionelles Gewand, strahlt in besonderer Weise Ruhe und Präsenz aus. Wohl kaum ein Herz, das nicht berührt wird.

Am nächsten Tag gibt Thaye Dorje im großen Zelt Belehrungen zu den Themen buddhistischen Zuflucht und Erleuchtungsgeist, sowie Belehrungen in die 37. Übungen eines Bodhisattvas. Wir erleben die Atmosphäre voller Freude und genießen Karmapas Erklärungen zum Wesen des Geistes.

Über Nacht reisen weitere Schüler an, suchen sich ein Plätzchen fürs Zelt - zur Not auch auf steilem Untergrund aufgebaut.

Denn am Morgen des 4. August gibt der 17. Karmapa eine Einweihung auf Liebevolle Augen. Detailliert beschreibt er den Buddha des Mitgefühls und gibt nach der Einweihung gemeinsam mit Lama Ole stundenlang Segen.

Zurück auf seinem Thron berühren uns Karmapas abschliessende Worte:

"Wenn wir in alle Ecken der Welt schauen, finden wir nirgendwo einen Lehrer wie ihn (Lama Ole), jemanden wie ihn gefunden zu haben ist euer Verdienst, deswegen ist die Wertschätzung des Lehrers das wichtigste. Dabei geht es nicht nur um die Person, sondern um seine hervorragenden Fähigkeiten (...) daran möchte ich euch alle erinnern und ich bin sicher, dass wir uns alle bald wieder sehen."

Mit dieser Aussicht fällt uns das ‚Auf Wiedersehen-Sagen’ mit Karmapa leichter, den viele von uns am Dienstagmorgen noch verabschieden konnten. Nicht wenige von uns mit müden Knochen, denn in der Nacht hatte es so heftig gewittert und gehagelt, dass unzählige Zelte nicht mehr zu gebrauchen waren.

Vormittags geben buddhistische Reiselehrer detaillierte Erklärungen zur Meditationspraxis und halten am Abend Vorträge zu ausgewählten Themen. Auch Tony Karam, ein bekannter buddhistischer Lehrer aus Mexiko, war dabei. Seine Vorträge auf dem Sommerkurs im Europazentrum haben mittlerweile Tradition. Eine langjährige Freundschaft mit Lama Ole Nydahl, tausende Zuhörer und eine ausgeprägte Schwäche für deutschen Käsekuchen motivieren ihn hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder, die lange Reise auf sich zu nehmen.

Gleich am Mittwoch gibt uns Lama Ole Nydahl Belehrungen über das Ganges Mahamudra von Tilopa und am Tag darauf die mündliche Übertragung von Lama Chang, des großen Mahamudrameisters aus dem 12. Jahrhundert. Während der Belehrungen wechseln sich Sonne und Regen ab.

Spät am Abend begrüßen wir dann Sherab Gyaltsen Rinpoche, einen sehr bedeutenden Lama der Karma Kagyü Linie aus Nepal. Rinpoche trägt den Titel eines Maniwa. Er ist also ein Meditationsmeister, der andere dazu inspiriert hat, das Mantra „Om Mani Peme Hung“ mindestens eine Milliarde Mal zu wiederholen.

Sherab Gyaltsen Rinpoche wird uns zwei weitere Einweihungen geben, startet seinen Besuch im Europazentrum mit Belehrungen zur Bedeutung des Lehrers und verweist wie Karmapa auf seine Bedeutung in unserer Linie. Nach einer wundervollen Einweihung auf den beschützenden Aspekt des Mitgefühls, erhalten wir am Sonntag den Segen des großen tibetischen Yogis Milarepa durch eine nicht minder wundervolle Einweihung. Zum Dank überreicht Lama Ole Sherab Gyaltsen Rinpoche zum Abschluss eine Statue von Milarepa, wünscht ihm Gesundheit, ein langes Leben und bittet ihn, noch viele Male ins Europazentrum zurück zu kehren. Dem können wir nur aus tiefstem Herzen anschliessen.

Dann fangen die ersten Helden an, das große Meditationszelt abzubauen, die meisten kleinen Zelte sind bereits eingepackt, Müll wird vom Berg gefahren. Das Kochteam bietet für letzte Hungrige ein Reste-Buffet an und dann entschwinden tausende Buddhisten in alle Himmelsrichtungen. Das Herz voll wunderbarer Erinnerungen.

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