Gründung buddhistischer Zentren im Westen
Mit ihrer Rückkehr nach Dänemark 1972 begannen Ole und Hannah Nydahl in Westeuropa und den USA Vorträge zu halten und Meditationskurse zu geben. Gemeinsam mit Freunden und Schülern gründete Lama Ole überall Gruppen und Zentren. Im Gegensatz zu den Klöstern Asiens konnte dort jedermann – also ohne Mönch oder Nonne zu werden – den Diamantweg-Buddhismus praktizieren. Die ersten Diamantweg-Zentren entstanden 1972 in Graz und Kopenhagen, das erste deutsche 1978 in Hamburg. Mittlerweile existieren weltweit über 700 Diamantweg-Zentren und -Gruppen.
Auch in den damaligen Ostblock reiste Lama Ole sobald es die politischen Bedingungen erlaubten. So konnte er bereits 1976 einen ersten Vortrag in Polen halten. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion reiste Lama Ole Nydahl 1989 auch nach Russland und später in alle Länder des ehemaligen Ostblocks und gründete zahlreiche buddhistische Zentren.
Im Jahr 2007 erwarb die von Lama Ole Nydahl und dem BDD e. V. gegründete Buddhismus Stiftung Diamantweg das Gut Hochreute bei Immenstadt im Allgäu. Auf dem Gelände etablierte sich das Europe Center, ein internationaler Treffpunkt u. a. für einen jährlichen Meditations-Sommerkurs mit tausenden Teilnehmern aus aller Welt.
Übertragung der Lehren durch Lama Ole
Lama Ole Nydahls Aktivität für den Diamantweg-Buddhismus wird gerne mit der von Marpa (1012 bis 1097) verglichen, der die Belehrungen der Karma Kagyü Linie von Indien nach Tibet brachte und übersetzte. Im Auftrag des 16. Gyalwa Karmapa übersetzten Hannah und Ole Nydahl Meditationen und Belehrungen aus dem Tibetischen. Von Anfang an ging es den Nydahls darum, dass alle Praktizierenden verstehen konnten, was sie taten.
So ist es vor allem Lama Ole zu verdanken, dass die zeitlose Weisheit des Diamantweg-Buddhismus der westlichen Welt zugänglich wurde. Zugleich gewährleistete er durch ständigen Austausch mit den Lamas der Karma Kagyü Linie eine ungebrochene und authentische Übertragung der Belehrungen und Meditationen.
Im Auftrag von Shamar Rinpoche unterrichtete Lama Ole seit 1986 eine besondere und in Tibet geheime Meditationspraxis für das „Bewusste Sterben” (tib.: Phowa). An diesen Phowa-Kursen nahmen weltweit mindestens 100.000 Menschen teil.
Zu Lama Ole Nydahls Vorträgen und Meditationskursen in aller Welt kommen z. T. mehrere tausend Menschen. In zahlreichen Büchern öffnet Lama Ole die Mittel des Diamantweg-Buddhismus für alle Interessierten. Dazu gehören Grundlagenwerke („Wie die Dinge sind“), Kommentare zu den höchsten Belehrungen, die die Karma Kagyü Linie kennt („Das Große Siegel“), sowie Bücher, in denen die buddhistische Perspektive in bestimmten Lebenslagen erläutert wird (z. B.: „Von Tod und Wiedergeburt“ oder „Der Buddha und die Liebe“). Die Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Lama Ole und der 17. Karmapa
Thaye Dorje, Seine Heiligkeit der 17. Gyalwa Karmapa, steht seit seiner Flucht aus dem besetzten Tibet im Jahr 1994 in regem Austausch mit Lama Ole. Auf dessen Einladung kam der 17. Gyalwa Karmapa erstmals im Jahr 2000 nach Europa. Seitdem besucht er regelmäßig die von Lama Ole Nydahl gegründeten Zentren.